Konzeption

 

Vanessa Schulte

Mühlengasse 29

53894 Mechernich-Kommern

 

Die Aufgabe der Umgebung ist nicht, das Kind zu formen, sondern ihm erlauben, sich zu offenbaren.

Maria Montessori
 

 

 

 

Vorwort

Diese Konzeption richtet sich an alle Eltern, Pflegesorgeberechtigten und alle an meiner Kindertagespflege interessierten Personen. Diese Konzeption wurde mit viel Mühe und aus Überzeugung geschrieben und jeder, der sich Zeit nehmen und sie lesen möchte, ist herzlich dazu eingeladen.

Die Entfaltung der Persönlichkeit und das Erlernen einer sozialen Kompetenz miteinander sind Ziele meiner pädagogischen Arbeit. Die Vermittlung von Werten wie Ehrlichkeit, Selbstständigkeit und Durchsetzungsvermögen sind mir hierbei besonders wichtig. Die Kinder sollen frei entscheiden können, was sie spielen wollen, um so selbstständig ihren Vorlieben entsprechen zu können. In ihrem Tun und Sein werde ich sie individuell unterstützen.

 

Persönliche Vorstellung

Ich bin Vanessa Karina Schulte und wurde am 04.06.1992 als einziges Kind meiner Eltern in Brühl geboren. Meine Kindheit und Jugend verbrachte ich in Bornheim. Nach der Fachoberschulreife begann ich eine Ausbildung zur Fachangestellten für Bürokommunikation. Nach erfolgreichem Abschluss meiner Berufsausbildung arbeitete ich viele Jahre in der Buchhaltung als Sachbearbeiterin. In dieser Zeit bekam ich meine drei Kinder, heiratete meinen Ehemann Patrick und der Wunsch nach einer beruflichen Veränderung wurde von Jahr zu Jahr mehr, bis ich mich nach der letzten Elternzeit nun endlich traute und den Schritt in ein neues Berufsfeld wagte um dann als Schulbegleiterin zu arbeiten. Nach einiger Zeit entschloss ich mich, mich weiter fortzubilden und begann somit den Qualifikationskurs des Kreises Euskirchen zur anerkannten, qualifizierten und zertifizierten Tagespflegeperson. 

Mich zeichnet mein empathisches und einfühlsames Wesen aus. Dadurch bin ich in der Lage, die Bedürfnisse und Gefühle der Kinder zu erkennen. Ich bin geduldig und kann mich gut in ihre Welt hineinversetzen, um ihnen eine liebevolle und unterstützende Umgebung zu bieten. Meine fröhliche und zeitgleich ausgeglichene Art sorgt dafür, dass die Kinder sich bei mir wohl und sicher fühlen. Die Kinder dürfen bei mir ihre Sinne erkunden- sei es mit den Händen zu essen oder sich auf der Terrasse durch Sand und Matsch zu buddeln. Mir ist es ein besonderes Anliegen, dass die Kinder im freien Spiel ihr gesamtes Potenzial ausschöpfen und ihre Zeit bei mir genießen können. Ich verstehe, dass es für Sie als Eltern wichtig ist, eine vertrauensvolle Person für Ihre Kinder zu finden und ich bin stets bemüht, Ihnen diese Sicherheit geben zu können.

In meiner Freizeit verbringe ich am liebsten meine Zeit innerhalb der Familie. Wir sind dann draußen beim Fahrradfahren oder beim Spazieren. Gerne lese ich auch Bücher oder gehe Schwimmen. 

 

 

Rahmenbedingungen

Das Giraffenhaus befindet sich in Mechernich-Kommern im sogenannten historischen Ortskern. Kommern hat 4570 Einwohner und zählt zu den größten Ortschaften der Stadt Mechernich. Das Giraffenhaus ist mit dem Auto gut zu erreichen. Um Ihr Kind morgens zu bringen und nachmittags abzuholen, sind Parkmöglichkeiten gegeben. Die Buslinie 808 hält nur wenige hundert Meter von dem Haus entfernt und ist fußläufig innerhalb von 3 Minuten erreichbar. Die Tagespflege liegt zwischen drei Spielplätzen, wobei der nächste zu Fuß innerhalb von 6 Minuten und der weiteste innerhalb von 15 Minuten erreichbar ist. Alle drei Spielplätze lassen sich mit einem Spaziergang durch die naheliegenden Felder oder den angrenzenden Wald vereinbaren. Einkaufsmöglichkeiten sind in Kommern ebenfalls gegeben.

Die Betreuung meiner Tageskinder findet in unserem 168 qm großen Einfamilienhaus statt. Eigens für die Tagespflege wurde der Wintergarten hergerichtet um den Kindern eine wohlige und einladende Atmosphäre zu schaffen. Für die Aktivitäten im Innenbereich wurde eine Kuschel- und Leseecke geschaffen. Zum Basteln und Gestalten wird es verschiedene Materialien geben. Zusätzlich gibt es altersgerechte Spielgeräte, die regelmäßig ausgetauscht werden, damit die Kinder die Möglichkeit haben, neue Materialien zu entdecken und zu erforschen. In der Küche dürfen die Kinder mir gerne beim Zubereiten der Mahlzeiten helfen, dafür stehen Hocker bereit. Falls die Kinder möchten, dürfen sie sich auch im Schneiden von Obst und Gemüse beteiligen. Dafür gibt es Kindermesser. Im Erdgeschoss befindet sich auch der Schlafraum der kleinen Giraffen, in welchem sie sich zu jeder Zeit zu einem Schläfchen zurückziehen können. Dieser Raum ist ausgestattet mit Stapelbetten. In diese können sich die Kinder eigenständig hinlegen und auch wieder aufstehen. 

Wann immer das Wetter es zulässt, gehe ich mit den Kindern nach draußen. Dort findet sich eine eingezäunte und kindersichere Terrasse, die zum Bobbycar fahren und zum Ballspielen einlädt. Einen Sandkasten mit diversen Buddelmaterialien gibt es auch. Sollte die Terrasse den kleinen Giraffen mal zu klein zum Spielen werden, unternehmen wir mit unserem Krippenwagen einen Ausflug zu Spielplätzen oder dem Wildpark in Kommern.

Die Betreuung der Giraffenkinder in unserem privaten und familiären Umfeld gewährleistet somit auch sozialen Austausch mit meinen eigenen Kindern und unseren beiden Katern Frodo und Bambam.

Das Giraffenhaus betreut Montag bis Donnerstag von 07:30 Uhr bis 15:00 Uhr und Freitag von 07:30 Uhr bis 12:30 Uhr. Ich betreue Kinder im Alter von 12 Monaten bis hin zum dritten Geburtstag. Nach Absprache gerne auch bis zum Kindergarteneintritt.  Meine Urlaubszeiten für das Folgejahr werden Ihnen immer bis spätestens zum 01.12. mitgeteilt. Insgesamt habe ich 30 Urlaubstage. Die gesetzlich geltenden Feiertage in Nordrhein-Westfalen sind ebenfalls betreuungsfrei. Darüber hinaus sind der 24.12., 31.12. und Rosenmontag Schließtage im Giraffenhaus und somit betreuungsfrei. In Krankheitsfällen versuche ich eine Vertretung für die Kinder zu finden. Ansprechpartner sind dafür andere Kindertagespflegepersonen im Kreis Euskirchen und der Stützpunkt des Kinderschutzbundes in Euskirchen. Sollte längerfristig Krankheit bestehen, muss Kontakt mit dem Jugendamt Euskirchen aufgenommen werden.

 

Pädagogischer Ansatz und Schwerpunkte der Tagespflegestelle

Im Giraffenhaus ist es mir ein besonderes Anliegen, dass die Kinder sich sicher und wohl fühlen. Sie sollen ihre Zeit bei mir genießen und mit Freude den Tag verbringen. Da eine vertrauensvolle Beziehung ein wichtiger Bestandteil der frühkindlichen Bildung ist, ist Beziehungsarbeit eines meiner Hauptmerkmale in Bezug auf meine pädagogische Arbeit.

Ich möchte nach dem situationsorientierten Konzept arbeiten. Das bedeutet, dass ich die individuellen Bedürfnisse und Eigenschaften des Kindes annehme und sie dementsprechend in ihrer persönlichen Entwicklung fördere und unterstütze. 

Durch genaues Beobachten, Zuhören und vor allem Kommunikation in jeglicher Art und Weise greife ich die Interessen und Vorlieben der Kinder auf und werde Situationen schaffen, in denen sie sich im freien Spiel entwickeln und entfalten können. 

Ich lege großen Wert auf eine entwicklungsfördernde Umgebung, welche im Giraffenhaus zu finden ist. Die Kinder finden hier Beschäftigung in haushaltsnahen Materialien, Raum für Bewegung im Innen- und Außenbereich, sowie einen strukturierten und doch flexiblen Tagesablauf, welcher stets für Sicherheit sorgt.

 

Ziele und Selbstverständnis der Kindertagespflegestelle

‚Ein Kind macht das Haus glücklicher, die Liebe stärker, die Geduld größer, die Hände geschäftiger, die Nächte länger, die Tage kürzer und die Zukunft heller‘

Von Natur aus ist jedes Kind ein einzigartiges und gutes Wesen. Kinder sind frei von jeglichen Vorurteilen und bedürfen jedweden Schutzes, den Erwachsene ihnen geben können. In ihrer natürlichen Neugier sind sie stets bestrebt sich selbst zu verwirklichen und anerkannt zu werden. Ich als Mutter und Tagespflegeperson bin der Auffassung, dass jedes Kind ein Recht auf eine sichere und liebevolle Umgebung hat, in der sich das Kind frei entfalten kann. Es bedarf dafür weniger Hilfen, denn Kinder sind sehr wohl in der Lage ihre Bedürfnisse und Grenzen von Geburt an zu kommunizieren. Mir ist es besonders wichtig, das Kind in seinen Bedürfnissen und persönlichen Grenzen zu bestärken und ihm eine sichere Bindung zu bieten.

Eine sichere Bindung ist in der Arbeit mit Kindern unabdingbar. Sie stellt jeden Grundpfeiler einer guten Arbeit mit Kindern dar. Ich stärke das kindliche Selbstkonzept in dem ich große Achtung vor dem Selbst des Kindes habe. Ich stärke das soziale Selbstkonzept des Kindes, in dem es mit gleichaltrigen Kindern gemeinsam den Tag und verschiedene Aktivitäten verbringt. Ich achte auf den familiären Hintergrund und kann entsprechende Umstellungen im privaten Umfeld aufgreifen und kindgerecht verarbeiten. Das physische Selbstkonzept wird bestärkt, in dem man dem Kind einen positiven Blick auf sich selbst bietet. Das bedeutet für mich als Tagespflegeperson ein hohes Maß an Selbstverantwortung und vor allem Reflexion. Es ist bedeutend, nicht schlecht über sich selbst vor dem Kind zu sprechen und stets ein positives Bild zu vermitteln. Körperliche Fähigkeiten erproben die Kinder selbstständig um zu gewährleisten, dass sie selbst entdecken, welche Möglichkeiten sie haben. Ich bin gerne dazu bereit, die Kinder in ihrer physischen Entwicklung zu unterstützen und sie anzuleiten. Das emotionale und für mich wichtigste Selbstkonzept stärke ich, indem ich unaufhörlich auf den Gemütszustand des Kindes achte. Ich nehme seine Gefühle und Interessen wahr und unterstütze es tatkräftig in dem, was es tun möchte.

In der Entwicklung von Kindern gibt es verschiedene Stadien des Spielens. Das Spielen des Kindes ist die andauernde Auseinandersetzung mit seiner Umwelt. Das bedeutet, alles was das Kind in seinem Alltag entdeckt ist ein Spiel. Durch die Entwicklung des Kindes erweitert sich auch seine Umwelt und dementsprechend wird das Spielrepertoire größer. Um auf das Spiel des Kindes jedweden Alters eingehen zu können, muss man unterteilen, in welchem Stadium sich das Kind gerade befindet.

Kinder im ersten und zweiten Lebensjahr erleben viel Freude an der Entdeckung ihres Körpers und an Wiederholungen (Sensomotorisches Spiel). Diese Form des Spiels biete ich an, in dem ich die Körperteile der Kinder benenne oder mit ihnen Fingerspiele spiele. Auch Lieder oder Reime machen den Kindern viel Freude.

Am Anfang des zweiten Lebensjahres entwickelt sich bei den Kindern das Explorationsspiel. Sie lieben es Gegenstände auseinander zu nehmen, auszuräumen und alles zu erkunden was ihnen in die Finger kommt. Generell kann man diese Spielform immer unterstützen, in dem man kindgerechte Spielsachen hat.

Im Laufe des zweiten Lebensjahres entwickelt sich weiterhin das sogenannte Konstruktionsspiel. Hierbei bauen die Kinder wieder zusammen, was sie vorher auseinandergenommen haben (die Reihenfolge der zusammengebauten Gegenstände ist hierbei egal). Kinder lieben in diesem Alter auch Kneten und das Spielen im Matsch oder Sand. Für das Konstruktionsspiel findet man im Giraffenhaus Bauklötze, Steckspiele oder Puzzles. 

Die Kinder finden in jedem Alter genau das richtige Spielzeug. Meine Aufgabe ist es, die Kinder stets zu beobachten und zu sehen, in welchem Stadium des Spiels sie sich gerade befinden. So kann es sein, dass sich Kinder schon zum Spiel mit Puppen hinreißen lassen und andere noch mit Bauklötzen den höchsten Turm Kommerns bauen möchten. Für alle Eventualitäten ist gesorgt.

 

 

 

Bildungsauftrag und Bildungsbereiche

Die Bildungsarbeit im Giraffenhaus orientiert sich am Bildungsplan NRW. Dieser beinhaltet 10 Bildungsbereiche:

-Mathematische Bildung

-Naturwissenschaftlich-technische Bildung

-Bewegung

-Ökologische Bildung

-Musisch-ästhetische Bildung

-Soziale und (inter-)kulturelle Bildung

-Sprache und Kommunikation

-Religion und Ethik

-Körper, Gesundheit und Ernährung

-Medien

Als Tagesmutter habe ich einen Bildungsauftrag, welcher die Erziehung, die Bildung und die Betreuung des Kindes umfasst. Zu jedem der oben genannten 10 Bildungsbereiche des Bildungsplanes NRW kann man im Giraffenhaus etwas wiederfinden. Der Reihenfolge der Punkte kann man im Folgenden entnehmen, worauf meine Schwerpunkte liegen:

Sprache und Kommunikation

Der Bildungsbereich Sprache und Kommunikation spielt meiner Meinung nach eine der wichtigsten Rollen in der frühkindlichen Entwicklung, insbesondere für Kinder unter drei Jahren. In diesem Alter entwickeln Kinder ihre sprachlichen Fähigkeiten und lernen, sich mit anderen zu verständigen. Durch Sprache können sie ihre Bedürfnisse ausdrücken, Informationen teilen und soziale Beziehungen aufbauen.
Es ist wichtig, die Sprachentwicklung der Kinder aktiv unterstützt wird. Dazu gehört das regelmäßige Sprechen mit den Kindern, das Vorlesen von Büchern, das Singen von Liedern und das Spielen von Sprachspielen. Durch diese Aktivitäten können Kinder neue Wörter lernen, ihre Aussprache verbessern und ihr Verständnis von Sprache erweitern.
Es ist auch wichtig, dass Kinder in einer sprachanregenden Umgebung aufwachsen. Das bedeutet, dass sie mit einer Vielzahl von Wörtern und Sätzen konfrontiert werden und die Möglichkeit haben, mit anderen zu interagieren. Das kann unterstützt werden, indem man Gespräche mit den Kindern führt, ihre Fragen beantwortet und ihnen die Möglichkeit gibt, ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jedes Kind seine eigene individuelle Entwicklung hat. Einige Kinder entwickeln ihre sprachlichen Fähigkeiten schneller als andere. Es ist daher wichtig, geduldig zu sein und das Kind in seinem eigenen Tempo zu unterstützen.

Soziale, Kulturelle und Interkulturelle Bildung

Der Bildungsbereich Soziale und kulturelle Bildung von kleinen Kindern ist von großer Bedeutung für ihre ganzheitliche Entwicklung. In diesem Bereich lernen Kinder, wie sie mit anderen interagieren, soziale Normen und Werte verstehen und ihre eigene Identität entwickeln können. Durch soziale Interaktionen mit Gleichaltrigen und Erwachsenen lernen sie, Empathie zu zeigen, Konflikte zu lösen und ihre Gefühle auszudrücken. Darüber hinaus ermöglicht die kulturelle Bildung den Kindern, verschiedene Traditionen, Bräuche und Werte kennenzulernen und zu schätzen. Dies fördert ihre Offenheit gegenüber Vielfalt und stärkt ihr interkulturelles Verständnis. Es ist wichtig, den Kindern in diesem Bereich vielfältige Erfahrungen zu bieten, wie zum Beispiel das Spielen in Gruppen, das Erkunden verschiedener Kulturen und das Einbeziehen von Geschichten, Liedern und Spielen aus verschiedenen Kulturen. Durch diese Erfahrungen können Kinder ihre sozialen und kulturellen Kompetenzen entwickeln und ein Verständnis für die Welt um sie herum aufbauen.

Bewegung

Der Bildungsbereich Bewegung ist gerade für Kinder jeden Alters wichtig. In den ersten Jahren ihres Lebens entwickeln Kinder ihre motorischen Fähigkeiten und lernen, ihren Körper zu kontrollieren und zu koordinieren. Durch Bewegungserfahrungen können sie ihre Muskeln stärken, ihre Balance verbessern und ihre Feinmotorik entwickeln. Dies ist wichtig für ihre allgemeine körperliche Entwicklung und unterstützt auch ihre kognitive und soziale Entwicklung. Es ist daher empfehlenswert, den Kindern ausreichend Zeit und Raum für Bewegung zu geben, sowohl drinnen als auch draußen. Dies kann durch spielerische Aktivitäten, wie Klettern, Laufen, Springen oder das Spielen mit Bällen, erreicht werden. Es ist auch wichtig, die Sicherheit der Kinder während der Bewegung zu gewährleisten und sie dabei zu unterstützen, ihre Fähigkeiten schrittweise zu erweitern.

Körper, Gesundheit und Ernährung

Der Bildungsbereich Körper, Gesundheit und Ernährung spielt eine entscheidende Rolle in der frühkindlichen Entwicklung. In den ersten drei Lebensjahren lernen Kinder grundlegende Fähigkeiten und Gewohnheiten, die ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden langfristig beeinflussen können. Durch eine angemessene Ernährung, regelmäßige Bewegung und die Förderung einer gesunden Lebensweise können Kinder wichtige Grundlagen für ihre zukünftige Gesundheit legen. Es ist daher von großer Bedeutung, dass die Bedürfnisse der Kinder in diesem Bereich verstanden werden und entsprechende Unterstützung geboten wird.

Religion und Ethik

Religion und Ethik spielt eine wichtige Rolle in der ganzheitlichen Entwicklung von Kindern. Durch die Auseinandersetzung mit religiösen und ethischen Themen können Kinder Werte, Moralvorstellungen und eine ethische Orientierung entwickeln. Religion kann den Kindern helfen, Fragen nach dem Sinn des Lebens, der Existenz Gottes und der Bedeutung von Werten und Normen zu stellen und zu reflektieren. Es ermöglicht ihnen auch, verschiedene religiöse Traditionen und Praktiken kennenzulernen und zu verstehen. Ethik hingegen befasst sich mit Fragen des richtigen Handelns, der Gerechtigkeit und der Verantwortung gegenüber anderen Menschen und der Umwelt. Durch die Beschäftigung mit ethischen Themen können Kinder lernen, moralische Entscheidungen zu treffen und ihr Verhalten zu reflektieren. Es ist wichtig, den Kindern in diesem Bildungsbereich eine offene und respektvolle Haltung gegenüber verschiedenen religiösen und ethischen Überzeugungen zu vermitteln und ihnen Raum für eigene Fragen und Gedanken zu geben. Dabei sollten die individuellen Bedürfnisse und die Vielfalt der Kinder berücksichtigt werden.

Medien
Der Bildungsbereich Medien spielt eine immer größere Rolle in der heutigen Gesellschaft und ist auch für kleine Kinder von Bedeutung. Durch den Umgang mit Medien können Kinder ihre kognitiven Fähigkeiten entwickeln, ihre Kreativität entfalten und neue Informationen und Ideen entdecken. Es ist wichtig, den Kindern den verantwortungsvollen Umgang mit Medien beizubringen. Dies umfasst auch die Förderung von Medienkompetenz, damit Kinder lernen, Medieninhalte zu verstehen, zu bewerten und selbstständig zu nutzen. Es ist ratsam, den Kindern altersgerechte und qualitativ hochwertige Medienangebote anzubieten, wie zum Beispiel kindgerechte Bücher und Hörgeschichten. Durch eine ausgewogene Nutzung von Medien können Kinder von den Vorteilen profitieren und gleichzeitig ihre Entwicklung in anderen Bereichen fördern.

Mathematische Bildung

Die mathematische Bildung ist für die kognitive Entwicklung von kleinen Kindern von großer Bedeutung. In diesem Bereich lernen Kinder grundlegende mathematische Konzepte und Fähigkeiten, die ihnen helfen, ihr Verständnis von Zahlen, Formen, Größen und Mustern zu entwickeln. Durch spielerische Aktivitäten und Erfahrungen können sie ihre mathematischen Fähigkeiten aufbauen und stärken. Zum Beispiel können sie beim Sortieren von Gegenständen nach Farben oder Formen ihre Klassifizierungsfähigkeiten entwickeln. Beim Stapeln von Bauklötzen oder beim Zählen von Spielzeugen können sie ihre Zähl- und Mengenverständnis verbessern. Es ist wichtig, den Kindern in diesem Bereich vielfältige Materialien und Spiele anzubieten, die ihre mathematischen Fähigkeiten fördern. Dies kann durch das Spielen mit Bausteinen, Puzzles oder durch das Singen von Liedern mit Zahlen geschehen. Es ist auch wichtig, mathematische Konzepte in den Alltag der Kinder zu integrieren, zum Beispiel beim Einkaufen, Kochen oder beim Spielen im Freien. Durch diese Erfahrungen können Kinder ein solides Fundament für ihre mathematische Bildung legen und ihr logisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten entwickeln.

 

Naturwissenschaftlich-technische Bildung

Die naturwissenschaftlich-technische Bildung von kleinen Kindern ist von großer Bedeutung für ihre Neugierde, ihr Verständnis der Welt und ihre zukünftige Entwicklung. In diesem Bildungsbereich lernen Kinder, wie die Natur funktioniert, wie Technologie eingesetzt wird und wie sie selbst als Forscher und Entdecker aktiv werden können. Durch Experimente, Beobachtungen und das Lösen von Problemen entwickeln sie ihre kritischen Denkfähigkeiten, ihr logisches Denken und ihre Fähigkeit, Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu erkennen. Darüber hinaus fördert die naturwissenschaftlich-technische Bildung ihre Kreativität und ihre Fähigkeit, innovative Lösungen zu finden. Es ist wichtig, den Kindern in diesem Bereich vielfältige Erfahrungen zu bieten, wie zum Beispiel das Erforschen der Natur, das Experimentieren mit Materialien und das Entdecken von technologischen Geräten. Durch diese Erfahrungen können Kinder ihre naturwissenschaftlichen und technischen Kompetenzen entwickeln und ein Verständnis für die Bedeutung von Wissenschaft und Technologie in ihrem Leben aufbauen.

Musisch-ästhetische Bildung

Die musisch-ästhetische Bildung spielt eine weitere wichtige Rolle in der Entwicklung von kleinen Kindern. Sie ermöglicht es ihnen, ihre kreativen Fähigkeiten und Ausdrucksformen zu entdecken und zu entwickeln. Durch musikalische, künstlerische und ästhetische Erfahrungen können Kinder ihre Sinne schärfen, ihre Vorstellungskraft anregen und ihre Emotionen ausdrücken. Musik, Tanz und andere kreative Aktivitäten bieten den Kindern die Möglichkeit, ihre eigenen Ideen und Gefühle auszudrücken und ihre künstlerischen Fähigkeiten zu entfalten. Dies fördert ihre kognitive Entwicklung, ihre künstlerische Sensibilität und ihre Fähigkeit zur Selbstreflexion. Es ist wichtig, den Kindern in diesem Bereich eine breite Palette von Erfahrungen anzubieten, wie zum Beispiel das Hören und Spielen von Musik, das Malen und Zeichnen und Tanzen. Durch diese Erfahrungen können Kinder ihre kreativen Potenziale entfalten und ein tieferes Verständnis für die Welt um sie herum entwickeln.

Ökologische Bildung

Der Bildungsbereich Ökologische Bildung ist von großer Bedeutung, um Kindern ein Bewusstsein für die Umwelt und ihre nachhaltige Entwicklung zu vermitteln. Sie lernen, die natürliche Welt zu schätzen und die Auswirkungen ihres eigenen Handelns auf die Umwelt zu erkennen. Durch praktische Erfahrungen wie das Anlegen eines Hochbeetes, das Beobachten von Tieren in ihrer natürlichen Umgebung oder das Recycling lernen Kinder, wie sie aktiv zum Umweltschutz beitragen können. Die ökologische Bildung sollte in den Alltag der Kinder integriert werden, sowohl in der Kindertagespflege als auch zu Hause. Indem ihnen die Werkzeuge und das Wissen gegeben werden, um nachhaltige Entscheidungen zu treffen, können wir dazu beitragen, eine Generation heranzuziehen, die sich für den Schutz der Umwelt einsetzt und nachhaltige Praktiken in ihr tägliches Leben integriert.

 

Pädagogischer Alltag

Bei der Gestaltung des Tagesablaufes für Kinder unter drei Jahren sind Strukturen und Routinen essentiell. Ebenfalls zu beachten sind allerdings auch die individuellen Bedürfnisse der Kinder. Diese werden im Giraffenhaus stets beachtet und gewürdigt. So wird bei mir kein Kind nach fester Zeit gewickelt, sondern nur nach Bedarf. Auch Kinder, die bereits vor der eigentlich angesetzten Schlafenszeit Müde sind, dürfen schlafen gehen. Feste Routinen, die im Giraffenhaus umgesetzt werden, sind das gemeinsame Tisch decken, Hände (und gegebenenfalls Mund) waschen vor und nach dem Essen, ein Lied oder eine Geschichte zum Schlafen gehen. Dabei dürfen die Kinder den Tagesablauf kindgerecht mitbestimmen. Sie sagen mir, welchen Tischspruch wir aufsagen, welches Lied oder welche Geschichte sie zum Schlafen gehen hören möchten.

Ein exemplarischer Tagesablauf im Giraffenhaus sieht wie folgt aus:

 

07:30 Uhr bis 08:15 Uhr                                            Bringzeit, Freispiel

08:15 Uhr bis 09:15 Uhr                                            Vorbereitung des Frühstücks, gemeinsames Essen, anschließendes Aufräumen

09:15 Uhr bis 09:30 Uhr                                            Morgenkreis

09:30 Uhr bis 11:00 Uhr                                            Freies Spiel drinnen oder draußen, Spaziergang, Ausflug, Basteln o.ä.

11:00 Uhr bis 12:15 Uhr                                            Vorbereitung Mittagessen, gemeinsames Essen, anschließendes Waschen und Schlafvorbereitung

12:15 Uhr bis 15:00 Uhr                                            Ruhezeit, Schlafzeit, freies Spiel

14:00 Uhr bis 15:00 Uhr                                            Snackzeit, Abholzeit

 

Kinder benötigen Ruhe- und Schlafphasen, da diese für ihre körperliche, geistige und emotionale Entwicklung von entscheidender Bedeutung sind. Während des Schlafes haben Kinder die Möglichkeit, sich zu erholen, Energie aufzutanken und wichtige Prozesse im Körper ablaufen zu lassen. Müde Kinder finden im Giraffenhaus einen gemütlich eingerichteten Schlafraum. Sie schlafen dort auf bodentiefen Stapelbetten, in welche sie sich eigenständig legen und auch wieder aufstehen können. Die Schlafzeit ist für nach dem Mittagessen eingeplant. Nachdem die Kinder gegessen haben und ich sie bettfertig gemacht habe, gehen wir gemeinsam in den Schlafraum. Dort legen sich die Kinder in ihr ‚eigenes‘ Bett und dürfen mit ihren mitgebrachten Schlafutensilien (Teddy, Schlaftuch oder Schnuller) kuscheln. Ich decke sie zu oder ziehe ihnen den Schlafsack an. Dann wird das Licht gedimmt, ein kleines gemütliches Licht zur Orientierung wird angemacht und dann setze ich mich zu den Kindern auf den Boden. Die Kinder dürfen entscheiden, ob sie eine Geschichte oder ein Lied zum Einschlafen hören möchten. Gerne spende ich Körperkontakt, für Kinder die diesen noch zum Einschlafen benötigen. Sobald die Kinder eingeschlafen sind, verlasse ich den Schlafraum um den Tagespflegeraum für den Nachmittag vorzubereiten. Damit die Kinder auch dort nicht unbeobachtet sind, gibt es im Schlafraum ein Babyphon mit Videoüberwachung. So kann ich ungestörten Schlaf gewährleisten. Da der Schlaf für Kinder so wichtig ist, ist es mir wichtig, dass sie schlafen können, solange sie möchten. Von alleine wecke ich kein Kind im Giraffenhaus. Gerne höre ich allerdings auch auf die Empfehlung der Eltern. Ein Kind, welches keinen Mittagsschlaf mehr machen möchte, kann sich im Tagespflegeraum auf der gemütlichen Couch entspannen und einfach nur ausruhen. 

Gesunde Ernährung bezieht sich auf eine ausgewogene und vielfältige Ernährung, die alle notwendigen Nährstoffe enthält, um den Körper optimal zu unterstützen. Eine gesunde Ernährung umfasst in der Regel eine ausreichende Menge an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, magerem Eiweiß und gesunden Fetten. Im Giraffenhaus erhalten die Kinder Lebensmittel, die den oben genannten Ansprüchen entsprechen. Um eine gesunde Esskultur für Kinder zu fördern, schaffe ich im Giraffenhaus regelmäßige Zeiten zum Essen, bei denen alle Anwesenden am Tisch setzen. So lernen die Kinder nicht nur soziales Miteinander, sondern auch noch angemessenes Essverhalten. Ebenfalls wichtig ist es, den Kindern abwechselnde Lebensmittel zu bieten und dabei stets auf die Bedürfnisse der Kinder zu achten. Somit zeige ich den Kindern, dass Lebensmittel jeder Art lecker und schmackhaft sein können. Im Giraffenhaus verzichten wir auf Schweinefleisch. Dies bedeutet, es wird viel mit Hähnchen- und Putenfleisch gekocht. Selbstverständlich darf auch Fisch nicht fehlen. Obst und Gemüse erhalten die Kinder täglich in Form von Rohkost zum Naschen oder bereits verarbeitet in Aufläufen oder in Porridge. Die Lebensmittel beziehe ich aus den lokalen Geschäften, wobei ich viel Wert lege auf regionale und Bio-Produkte. 

Die Mahlzeiten werden von mir und den Kindern täglich frisch zubereitet. Zum Zubereiten der Mahlzeiten, finden die Kinder Kindermesser um auch mal etwas schneiden oder schälen zu können. Kindgerecht werde ich sie am Prozess des Kochens teilhaben lassen.

Das Essen an sich wird im Giraffenhaus niemals als Strafe genutzt. Kinder, die etwas nicht mögen, werden nicht gezwungen es aufzuessen- im Gegenteil. Sollten die Kinder schon im Vorhinein sagen, dass sie etwas nicht mögen, aber gerne mal probieren möchten, bekommen sie einen ‚Probierteller‘ auf dem ein Löffelchen des Essens ist und sie selbstbestimmt probieren dürfen. Niemand muss sitzen bleiben, bis der Teller leer ist und vor allem wird kein Kind hungrig ins Bett geschickt.

Im Giraffenhaus trinken die Kinder Wasser mit oder ohne Kohlensäure und ungesüßten Tee.

Geburtstage werden im Giraffenhaus groß gefeiert. Gerne dürfen die Eltern dazu eine Leckerei mitbringen, die für alle Kinder passend ist. Für seinen Geburtstag darf sich jedes Kind im Giraffenhaus sein Lieblingsessen wünschen. Feste, welche ebenfalls thematisiert werden sind Weihnachten, Ostern und Sankt Martin.

Um die Eingewöhnung so sanft wie möglich zu halten, orientiere ich mich an dem sogenannten Berliner Modell. Das Berliner Modell basiert auf der Bindungstheorie und legt großen Wert auf eine behutsame und individuelle Eingewöhnung. Während der Eingewöhnung finden in der Regel verschiedene Phasen statt. In der ersten Phase geht es um die Kontaktaufnahme. Diese erfolgt zwanglos zwischen mir und der begleitenden Bezugsperson um dem Kind zu zeigen, dass es sicher ist. Auf diese Phase folgt die Trennungsphase. Wenn sich das Kind sicher fühlt, erfolgen die ersten kurzen Trennungsversuche von der Bezugsperson. Diese Trennungsversuche werden langsam gesteigert, um dem Kind die Möglichkeit zu geben, sich an die neue Umgebung und die neue Situation zu gewöhnen. In der Regel folgt dann die Bindungsphase. In dieser Phase entwickelt das Kind idealerweise eine Bindung zu mir, es lässt sich von mir trösten oder ablenken, ich darf es wickeln und es isst mit uns. In dieser Phase fängt das Kind an sich sicher zu fühlen und Vertrauen zu entwickeln. In der vierten Phase geht es letztendlich um die vollständige Integration des Kindes. Es fühlt sich sicher mit mir und den anderen Kindern in der Gruppe, es lässt sich in den Alltag integrieren. Dies ist das Paradebeispiel einer Eingewöhnung. Dennoch muss genau geguckt werden, welche Bedürfnisse das Kind hat. Jenachdem kann die Eingewöhnung kürzer oder länger dauern, aber in der Regel nehme ich mir gerne individuell Zeit.

Das Kind sollte während der Eingewöhnung nur von einer, maximal zwei verlässlichen Bezugspersonen begleitet werden. Eine verlässliche Bezugsperson ist für mich eine Person im Leben des Kindes, von dem es weiß, dass diese Person verlässlich, sicher und kontinuierlich ist.  Die Eingewöhnung findet demnach zwischen dem Kind, der Bezugsperson und mir statt. 

Ein Scheitern der Eingewöhnung liegt für mich vor, wenn das Kind auch nach ausreichender Zeit keine Bindung und keine Sicherheit zu mir aufbaut und seine Zeit nicht bei mir verbringen möchte. Sollte eine Eingewöhnung den Eindruck machen zu scheitern sollte man verschiedene Punkte hinterfragen. 

-Wurden die individuellen Bedürfnisse des Kindes beachtet?

-Wurden Probleme und Schwierigkeiten offen zwischen der Bezugsperson und mir kommuniziert und analysiert?

-Kann man die Eingewöhnung anpassen?

-Sind die Trennungsphasen zu lang?

-Kann die Bezugsperson mehr Sicherheit spenden?

-Kann ich etwas anders machen?

-Braucht das Kind mehr Zuwendung und oder Aufmerksamkeit?

-Überfordert man das Kind mit Ungeduld, weil die Eltern gegebenenfalls Druck wegen Erwerbstätigkeit haben?

-Gibt es zu Hause Probleme, welche ich in der Tagespflege beachten muss?

Dies sind nur ein paar Fragen, die man sich stellen sollte, wenn man merkt, dass eine Eingewöhnung schwierig verläuft und erst wenn alles beantwortet und bedacht wurde, würde ich eine Eingewöhnung als gescheitert betiteln. Dennoch möchte ich anmerken, dass ein Kind nicht unfähig ist eine Tagespflege oder eine Tageseinrichtung zu besuchen. Vielleicht passt dem Kind einfach nur meine Nase nicht.

Die Pflegesituation ist eine intime und sensible Angelegenheit. Daher ist es wichtig, dem Kind während dieser Situation mit Einfühlungsvermögen und Respekt zu begegnen. Um eine gute Pflegesituation zu gewährleisten, ist es wichtig die Intimsphäre des Kindes zu wahren. Ich bereite den Wickeltisch eigens für das zu pflegende Kind vor und habe alle Materialien griffbereit. Ich benenne die Körperteile, welche ich berühren und säubern muss, erkläre was ich als nächstes tun werde und achte dabei stets darauf, wie das Kind sich fühlt. Vor und nach jedem Wickeln wasche ich meine Hände und trage selbstverständlich Einweghandschuhe um Hygiene zu gewährleisten. Die Kinder erhalten ihre Pflegeutensilien von mir. Die Windeln sind von der Marke ‚Babylove‘ von dm und anstelle von Feuchttüchern verwende ich ausschließlich lauwarmes Wasser und Einwegwaschlappen. Sollten die Eltern eine andere Marke wünschen, werden sie darum gebeten, diese mitzubringen. 

Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo, so auch in der Sauberkeitserziehung. Ohne Druck, dafür mit viel Geduld und Verständnis sollte man dem Kind in dieser Phase begegnen. Körperliche Signale, wie Unruhe oder eine bestimmte Körperhaltung können darauf hinweisen, dass das Kind gerade ‚muss‘. Es ist wichtig diese Signale wahrzunehmen, nur so kann man das Kind an regelmäßige Toilettenbesuche heranführen. Wichtig ist, dass sich das Kind auch hierbei an Routinen gewöhnt. So werde ich ein Kind, welches eindeutige Signale sendet, trocken zu werden, gerne regelmäßig (nach den Mahlzeiten, vor Spaziergängen oder vor und nach dem Schlafen) auf die Toilette gehen lassen. Hierfür stehen Verkleinerungen der Toilettensitze und Hocker bereit um eigenständig hochzuklettern. Auch in diesem Fall ist offene Kommunikation zwischen mir und den Eltern gefragt, damit das Kind sich in allen Fällen sicher fühlt und weiß, dass auch wenn Unfälle passieren, alles gut ist und wir es bestmöglich gemeinsam unterstützen.

Der Übergang findet an der Haustüre beziehungsweise im Flur statt. Dort wird ein kurzes Gespräch mit den Eltern geführt. Ich möchte erfahren, wie es dem Kind erging, was es Neues oder Besonderes zu wissen gibt. So kann ich die Umstände aufgreifen und in den Tag einfließen lassen. Nach dem kurzen Austausch gebe ich dem Kind und dem Elternteil Zeit sich zu verabschieden und übernehme dann das Kind. Genauso läuft auch der Übergang am Nachmittag. Ich begrüße die abholende Person und erzähle ihr die wichtigsten Eckpunkte; wie hat das Kind geschlafen? Wieviel hat es geschlafen? Ist etwas Besonderes vorgefallen? Was gab es zu essen? Auf Nachfragen antworte ich natürlich auch. Anschließend verabschiede ich das Kind und die abholende Person.

Ein Umzug der Tagespflegestelle ist im Giraffenhaus keine Sache, der ein Gedanke gewidmet werden muss. Wir leben in unserem Eigenheim und werden ganz sicher alt in Kommern. Sollte sich dennoch etwas an den Gegebenheiten ändern, werde ich die Eltern und Personensorgeberechtigten rechtzeitig darüber informieren. 

 

Zusammenarbeit

Als Kindertagespflegeperson ist es mein oberstes Ziel, dass es dem betreuten Kind gut geht. Genau aus diesem Grund ist eine offene und ehrliche Kommunikation mit den Eltern unausweichlich. Ich lege Wert auf einen partnerschaftlichen Austausch mit den Personensorgeberechtigten, das bedeutet, ich höre den Eltern aufmerksam zu und begegne ihnen mit Verständnis, Empathie und vor allem Respekt. Genau das gleiche erwarte ich auch von meiner Gegenseite, denn das Kind steht immer in der Mitte jedes Gespräches und jedes Handelns. Elternveranstaltungen, an denen wir über Feedback und die Entwicklung reden können, finden einmal am Ende eines Betreuungsjahres statt. Sollte zwischendurch Bedarf an Gesprächen bestehen, können wir selbstverständlich einen Termin vereinbaren. Einmal im Jahr veranstaltet das Giraffenhaus ein Zusammenkommen um den Kontakt der Eltern untereinander zu fördern. Dieses Zusammenkommen findet entweder im Sommer als Sommerfest oder im Winter als Weihnachtsfeier statt.

Alle Eltern und Personensorgeberechtigten sind jederzeit herzlich dazu eingeladen, Kritik, Sorgen oder anderes Feedback zu äußern. Ich werde mir die Zeit dafür nehmen und alles reflektieren, was mir nahegebracht wird.

Die Zusammenarbeit mit anderen Kooperationspartnern ist noch im Aufbau. Zurzeit pflege ich regelmäßigen Kontakt zu Frau Anna Wiebe. Sie ist ebenfalls Kindertagespflegeperson in Kommern und bei ihr hole ich mir gerne Rat und Tat. Ebenfalls wende ich mich bei Fragen und allem weiteren an die Fachberatung des Kinderschutzbundes Euskirchen, Frau Riedling und Frau Mertens.

Auf Anfrage und mit schriftlichem Einverständnis der Eltern beantworte ich gerne Nachfragen von Therapeuten und Ärzten. Ein offener Austausch ist wichtig, denn nur so können alle Stellen an einem Strang ziehen und dem Kind die bestmöglichen Chancen bieten.

 

Rechte von Kindern / Partizipation

In der UN-Kinderrechtskonvention vom 02.09.1990 wurden wichtige Kinderrechte festgestellt. Auch im Giraffenhaus werden Kinderrechte im Alltag aufgegriffen und beachtet. Alle Kinder werden ungeachtet ihrer Herkunft, Religion oder ihres Aussehens gleichbehandelt. Sie werden alle gewaltfrei betreut. Durch den Bildungsauftrag, welchen ich als Kindertagespflegeperson habe, ist es selbstverständlich, dass die Kinder die Möglichkeit haben, qualitativ hochwertige Bildung zu erhalten. Ebenfalls selbstverständlich ist es, dass die Kinder täglich ihr Recht zum Spielen und Entdecken wahrnehmen und ausnutzen können. All dies dient zur Förderung der Kinder. Im Giraffenhaus dürfen Kinder jeden Alters Beschwerden äußern. Kinder, welche noch nicht sprechen können, können durch Körpersprache genauso Beschwerden einlegen, wie Kinder die bereits sprechen können. Wichtig ist den Kindern auf Augenhöhe zu begegnen, ihre Gefühle und Kommunikation wahrzunehmen und sie respektvoll zu behandeln. Durch die Nähe und das Vertrauen, das sich durch die Eingewöhnung aufbaut, verspüren die Kinder die Sicherheit sich bei mir beschweren oder auslassen zu dürfen. Ich spreche mit ihnen darüber, zeige Verständnis und achte darauf, dass sich alle Beteiligten wertgeschätzt fühlen. Indem ich auf die Kinder achte und ihre Gefühle aufgreife, entgeht mir kein Unwohlsein und auch keine Beschwerde- sei es verbal oder nonverbal. Die Beschwerden der Kinder werden mit den Eltern besprochen und durch Selbstreflektion kann ich an mir arbeiten und gegebenenfalls einen neuen Lösungsweg anbieten. Durch diesen Umgang mit den Kindern verstehen sie, dass sie gleichwertig und wichtig sind und dass ihre Stimme genauso viel zählt wie die eines Erwachsenen Menschen. Streitigkeiten unterhalb der Kinder beobachte ich aufmerksam. Dennoch bin ich der Meinung, dass Kinder selbstständig bis zu einem gewissen Punkt in der Lage sind, Konflikte untereinander zu lösen. Sollte etwas doch einmal nicht lösbar sein, verfahre ich wie oben genannt- auf Augenhöhe, mit Respekt und Empathie. Es ist wichtig, dass Kinder Regeln und Grenzen des Gegenübers wahrnehmen und sie verstehen. Im Giraffenhaus gibt es keine Gewalt. Wir begegnen uns mit Respekt und Verständnis. Wir kommunizieren unsere Gefühle und was wir gerade möchten in Form von Ich-Botschaften. 

Partizipation bei Kindern bezieht sich auf ihr Recht, an Entscheidungen beteiligt zu werden, die sie betreffen, und ihre Meinung frei äußern zu können. Partizipation trägt dazu bei, ihr Selbstbewusstsein, ihre sozialen Fähigkeiten und ihre Fähigkeit zur Mitgestaltung ihrer eigenen Lebensumstände zu stärken. Es ist eine wichtige Grundlage für eine demokratische Gesellschaft, in der Kinder als aktive und gleichberechtigte Mitglieder anerkannt werden. Im Giraffenhaus werden Kinder aktiv mit in die Entscheidungen unter Berücksichtigung ihrer Meinungen, Bedürfnisse und Kenntnisse einbezogen. Ich gebe den Kindern somit eine Stimme und betrachte sie als eigenständiges Wesen. Die Kinder haben das Recht an Entscheidungen, welche sie betreffen, teilzunehmen. So werde ich die Kinder mit einbeziehen, wenn es um Entscheidungen geht, die die Auswahl von Aktivitäten, der Festlegung von Regeln oder der Planung von Projekten geht. So lernen die Kinder ihre Meinungen zu äußern, Ideen einzubringen oder Verantwortung zu übernehmen. Diese Umstände stärken ihr Selbstbewusstsein und ihre Selbstständigkeit, wodurch sie feststellen werden, dass auch andere Meinungen gut und wichtig sind. Gleichzeitig gibt es Entscheidungen, die mir als Fachkraft vorenthalten sind. So entscheide ich über den pädagogischen Inhalt, der vermittelt wird oder setze klare Grenzen, wenn es um die Sicherheit der Kinder geht. Ein Abstimmverfahren muss an das Alter und die Möglichkeiten der Kinder angepasst werden, im Giraffenhaus lege ich Wert auf eine offene Kommunikation, weshalb einfaches Abstimmen per Hand die Regel sein wird.

Wo Kinder sind, muss Kinderschutz sein.

Der gesetzliche Schutzauftrag bezieht sich auf die Verantwortung von staatlichen Institutionen, Behörden und Fachkräften, Kinder vor Gefahren, Vernachlässigung, Missbrauch und Gewalt zu schützen. Meine Aufgabe als Kindertagespflegeperson ist es, aufmerksam auf das Kind und etwaige Missbrauchszustände zu achten. Dabei geht es nicht nur um körperlichen, sondern auch seelischen Missbrauch. Auch Verwahrlosung ist eine Form des Missbrauches, vor dem Kinder geschützt werden müssen. Eine wichtige Rolle im Schutz vor Missbrauch bei Kindern ist es, ihnen klar zu machen, dass sie ihre Grenzen selbstständig festlegen dürfen und müssen. Niemand hat das Recht sie gegen ihren Willen anzufassen oder psychisch zu missbrauchen. Ich unterstütze die Kinder hierbei, indem ich sie nicht ungefragt berühre oder sie zwinge Dinge zu tun, welche sie ablehnen. Ich erkläre ihnen auch meine Grenzen und leite sie gerne an, bestimmt Grenzen zu setzen. Ich biete im Giraffenhaus einen Safe-Space, in dem sich alle sicher fühlen können. Sie sollen wissen, dass sie sich mir anvertrauen dürfen.

 

Qualitätsentwicklung

Pflegesorgeberechtigte sind dazu angehalten, ihre Meinung offen und transparent zu äußern. Wichtig hierbei ist mir, dass die Kritik beziehungsweise die Beschwerde konstruktiv und angemessen ist. Sie sollte respektvoll rübergebracht werden. Im Endeffekt vertrete ich die Meinung, dass über alles gesprochen werden kann. Um eine beschwerdeoffene Kultur zu fördern, ist es mir wichtig, dass wir uns einander Wertschätzen und gerecht behandeln. Denn auch in dem Fall, dass es einen Grund zur Beschwerde gibt, sollte das Wohl des Kindes an erster Stelle stehen.

Die Bildungsprozesse der Kinder dokumentiere ich verschiedenermaßen. Zum ersten führe ich ein Portfolio, in welches selbst gemalte Bilder, lustige Anekdoten und, insofern die Eltern ihre Einwilligung schriftlich mitgeteilt haben, Bilder der Kinder selbst eingefügt werden. Dieses Portfolio erhalten die Kinder und die Eltern am Ende der gemeinsamen Zeit, als Abschiedsgeschenk. Weiterhin, um ein ausführliches Feedback in den Entwicklungsgesprächen geben zu können, notiere ich mir Entwicklungsstände oder besondere Situationen täglich. In den Übergangsgesprächen erfahren die Eltern wichtige Details täglich. Das Dokumentieren ist täglicher Bestandteil meiner Arbeit, denn ich beobachte die Kinder und sehe, wenn sie etwas Neues können oder etwas anders machen. Dies zeichnet meine Arbeit aus. Ich nenne Ihnen ein Beispiel:

Ein Kind, welches bisher nur Dinge umgeworfen oder umgerissen hat, befand sich in der Explorationsphase. Ich beobachte nun, wie es anfängt die Dinge, die es umwarf, wieder aufzubauen. Daraus ziehe ich die Erkenntnis, dass das Kind langsam aber sicher in die neue Spielphase (Konstruktionsphase) kommt. Nun kann ich das Spielrepertoire ändern und ihm neue Ideen und Impulse des Spiels vermitteln.

Jährlich werde ich Fortbildungen besuchen, welche mich in meinem Beruf als Kindertagespflegeperson weiterbilden. Der Kinderschutzbund sieht dafür mindestens 5 Zeitstunden vor. Für das jeweilige Jahr werde ich Anfang des Jahres immer Forbildungen festlegen, welche mich interessieren. Gerne können Eltern nachfragen, welche Veranstaltung ich gewählt habe. Weiterhin nehme ich viermal im Jahr am Arbeitskreis des Kinderschutzbundes Euskirchen zum Austausch mit anderen Kindertagespflegepersonen teil. Alle zwei Jahre besuche ich einen Erste-Hilfe-Kurs am Kind. Zu den Fortbildungen lese ich ebenfalls Bücher, die mir in meiner Arbeit als wichtig erscheinen. So lese ich zurzeit die Bücher ‚Kinderjahre‘ von Remo H. Largo und ‚Kinder achtsam und bedürfnisorientiert begleiten‘ von Lea Wedewardt und Kathrin Hohmann.

 

Schlusswort

Nun bin ich am Ende meiner Konzeption angelangt. Ziel dieser Konzeption war und ist es, Ihnen näherzubringen, dass mein Giraffenhaus ein guter und warmer Ort für Ihr Kind ist. Ich danke Ihnen für Ihre Zeit und die Geduld diese 20 Seiten zu lesen und hoffe, Sie konnten ein paar Dinge mitnehmen und für gut befinden. 

Ich freue mich auf meine Arbeit als Kindertagespflegeperson und vor allem auf die Arbeit mit Ihrem Kind. 

 

 

Kinder sind wie Blumen. Man muss sich zu ihnen niederbeugen, wenn man sie erkennen will.
Friedrich Fröbel

 

 

 

Kinder können nicht verwöhnt werden, indem sie zu viel bekommen, was sie wirklich brauchen.

Jesper Juul

Die Aufgabe der Umgebung ist nicht, das Kind zu formen, sondern ihm erlauben, sich zu offenbaren.

Maria Montessori

Wenn die einen finden, dass man groß ist, und andere, dass man klein ist, so ist man vielleicht gerade richtig.

Astrid Lindgren

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